Wenn das Kind nicht schläft …

Ich sage nur: Achtung! Heute möchte ich euch zu einer sehr persönlichen Erfahrung von mir mitnehmen. Für manch einen von euch ist es vielleicht „too much“ und das ist auch völlig okay so. Vielleicht gibt es aber auch den einen oder anderen unter euch, den ich inspirieren kann, zum Nachdenken und Umdenken anregen kann. In meinem Blog teile ich meine persönlichen Geschichte mit euch und freue mich immer darüber, dass er so rege besucht wird.

Lange habe ich überlegt, ob der Blog ein angemessener Rahmen ist, um über mich und mein Leben und meine Gedanken zu schreiben. Vielleicht mache ich mich für den einen oder anderen zu „nackig“? Auch das ist okay für mich! Gerne dürft ihr mir Feedback geben. Ich freue mich über jede Nachricht.

Wie ihr bereits aus unterschiedlichen Quellen mitbekommen habt, gehört unser jüngstes Familienmitglied zu #teamnosleep. Diese Schlaflosigkeit hat mich in den ersten Monaten sehr beschäftigt und auch oft an meine Grenzen gebracht. Die ständige Frage, warum er denn nicht schläft, kam immer wieder hoch. Ich konnte nicht loslassen. Ihn einfach schreien lassen, brach mir das Herz. Und immer diese Anspannung in mir. Im Hinterkopf der „alte“ Glaubenssatz: dann lass ihn doch schreien. Er wird es lernen zu schlafen. Aber alles in mir wehrt sich dagegen.

Kind 1 und Kind 2 waren wunderbare Schläfer tagsüber wie auch nachts. Das hört sich im ersten Moment echt super an! Kind 2 hat es von sich aus ziemlich gut hinbekommen. Kind 1 haben wir begleitet. Aber wir haben ihn auch so manches Mal in den Schlaf schreien lassen. Und wo ich die Worte jetzt so aufschreibe, kommen mir schon wieder die Tränen. Ich muss dazu sagen, dass ich es zu dem Zeitpunkt nicht besser wusste, selber auch nicht die Kraft hatte mir die Nächte um die Ohren zu hauen und eine Empfehlung von einer Hebamme bekommen habe dieses so zu tun (es war nicht meine Hebamme, sondern eine andere). Kind 1 hat gelernt zu schlafen, aber zu einem sehr hohen Preis. Dieses Handeln hing mir die ganzen Jahre nach. Immer wieder kam es hoch. Ich habe es versucht gut zu machen. Aber was hilft es, wenn ich tief drinnen die Schuld weiterhin mit mir rum trage?

Als ich im Februar ein paar Erfahrungsberichte von Menschen hörte, die erst äußerlich heil geworden sind, nachdem sie sich selber die Erlaubnis dazu gegeben haben, ist bei mir der Groschen gefallen: Ich musste mir selber verzeihen! Ich musste mir mein Handeln eingestehen, aber ich darf Frieden damit schließen! Ich darf abgeben! Es reicht nicht um Vergebung zu bitten! Ich muss auch mir selber vergeben! Es war schmerzhaft die Gefühle zuzulassen, sich selber das Fehlverhalten zu zu gestehen. Aber es war sehr heilsam!

Kind 3 schläft immer noch nicht durch, muss es aber auch nicht. Und doch hat sich etwas verändert. Die Anspannung ist weg. Ich habe nicht mehr das Gefühl, ich muss etwas gutmachen sondern ich darf sein als Mutter, so wie ich bin! Im Nachhinein merke ich wie ich durch meine Anspannung das Verhältnis zu meinem Kind beeinflusst habe. Ich merke, wie Beziehungen heil werden können, wenn ich innerlich dazu bereit bin. Und es lehrt mich, dass unsere inneren Lasten unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen beeinflussen.

Wie dankbar bin ich, dass gerade in dieser doch sehr herausfordernden Zeit ich Unterstützung von meinem Mann erfahren kann, der mir den Kleinen morgens abnimmt, damit ich noch etwas schlafen kann. Homeoffice kann auch etwas tolles sein. Und wie schön ist es, dass die Großen beiden ihr Homeschooling frei einteilen können und wir so den Vormittagsschlaf des Kleinen mit einem Spaziergang verbinden und gleichzeitig den Kopf lüften können.

Ihr Lieben, ich danke euch fürs mitlesen! Vielleicht löst es in einem von euch etwas aus? Vielleicht helfen meine Gedanken euch auf dem Weg? Ich würde mich freuen! Und da mein Blog auch ein Nähblog ist, zeige ich euch auf den Fotos den Sonnenhut von unserem Jüngsten. Ist der nicht süß?

 

Bis dahin

Eure Lilli

 


Schnittmuster von Rosarosa  https://www.rosarosa.eu/epages/78196443.mobile/de_DE/?ObjectID=36619292

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