„Upcycling“ … „Refashion“ … oder … „Aus Alt mach Neu“?

Wer kennt es nicht von euch? Wer von euch hat auch Jungs?

Meine Jungs schaffen es selbst die widerstandsfähigsten Hosen von einem Hersteller mit dem großen Vogel innerhalb von einer Woche runter zu robben. Auf meine Frage, was sie gemacht haben? Kommt dann eine sehr nüchterne Antwort: „Mama, ich muss doch beim Fußball in der Pause grätschen üben!“ Meinen Gesichtsausdruck auf diese Antwort erspare ich euch lieber.

Gutes zureden und erklären hat nichts gebracht. Selbst meine Drohung von Innen ans Knie Schmirgelpapier einzunähen ließ meine Jungs ziemlich unbeeindruckt. Seitdem flicke ich die Hosen ohne weiter darauf einzugehen. Wir haben einen Kompromiss geschlossen. Die Hosen werden getragen bis sie zu kurz sind oder aber weil sie keine Fläche mehr zum Flicken bieten.

Wie geht es euch damit? Schafft ihr ständig neue Exemplare an? Und wenn die Hosen zu kurz sind, werden sie dann weg geworfen?

Im Frühjahr diesen Jahres, als ich die Kleiderschränke der Kinder sortierte, fielen mir ein paar dieser geflickten und zu kurzer Exemplare in die Hände. Im ersten Moment war ich schon dabei sie in einen Beutel zu stecken und wegzuwerfen. Aber dann kam mir der Gedanke, ich könnte sie ja auch kürzen. Frustriert stellte ich dann aber fest, dass sie durch das Abschneiden über der Sollbruchstelle und dann das Umnähen viel zu kurz als kurze Hose werden würden. Blöd. Wieder auf Seite gelegt.

 

Manchmal brauche ich etwas Abstand zu meinen Projekten, bis mir dann neue Ideen kommen. Eine davon war: statt umzunähen, ein Streifen Bündchen dran zu nähen. Dann ist die Hose sogar etwas länger. Das erste Modell würde gekürzt und mit Bündchen abgeschlossen. Die Anprobe zeigte, dass dir Länge nun perfekt bis zum Knie ging. Perfekt! Tschakka! Ihr könnt euch vorstellen, was dann im Nähzimmer los war, oder? In Nullkommanichts waren meine Jungs perfekt für den Sommer ausgestattet mit kurzen Bauarbeiterhosen. Die Freude war auf beiden Seiten groß! Zum Glück wachsen die beiden mittlerweile nicht mehr so schnell und in die Breite geht grad auch nichts. So können sie die Hosen auch noch im nächsten Sommer tragen.

Und dann gibt es noch die schönen Upcycling-Projekte.

Wenn ich das Objekt anschaue schon direkt tausend Ideen in meinem Kopf entstehen. So ging es mir auch, als meine Mutter mir abgelegte Leinen-Bettwäsche zeigte. Wunderschöne Stickereien zierten die Kopfkissenbezüge. Und ich so direkt: „Da kann man so schöne Mädchenkleidung drauß nähen!“. Zum Glück habe ich ja Nichten, die sich immer wieder über neue Klamotten freuen. Die Kissenbezüge habe ich am den Seiten aufgeschnitten, die mit Leinen bezogenen Knöpfe abgetrennt und Beiseite gelegt. Das Schnittmuster „Birnchen“ von der lieben Ulrike aka #tomatenblondtextilwirtschat passte perfekt. Und so wurde fleißig zugeschnitten. Auf dem Vorderteil des Trägerkleid habe ich die Stickerei gut einfangen können. Der Rücken ist schlicht in weiß und für der Verschluss habe ich teilweise die beiseite gelegten Knöpfe verwendet. Genäht habe ich insgesamt drei Kleider und jedes der Mädels ist verliebt in das neue Kleidchen. Dabei geht mir das Herz auf!

 

Kennt ihr das auch? Projekte aus abgelegter Kleidung oder Stoffreste, die wie bei Tetris zusammen gefügt werden müssen, die eine fesseln und nicht loslassen bevor man sie fertig gestellt hat? Ich blühe jedes Mal in dieser Aufgabe förmlich auf!

Bis dahin ihr Lieben!

Eure Lilli

 


Werbung durch Markierung der Marke.

Bildnachweis Trägerkleid: www.emotionsmomente.de


 

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